Eine Reise mit Karma
Wir sind am 26. August gut in Leh angekommen, und haben am Abend Lama Tsewang getroffen. Was für ein warmherziger Mensch!
Am 27. waren wir in Leh gemütlich unterwegs, die Akklimatisation hat begonnen.
Vom 28. und 29. August waren wir mit Lama Tsewang im Nubra Valley , er kennt dort wirklich alles und jeden, und die Art und Weise, mit ihm unterwegs zu sein, und mit ihm zu reden, war ein Geschenk.
(Jeep, Kardhong La, (bester Tee) Klöster, heiliger See mitten im Valley, Übernachtung in Diskit, Thermalquelle, Maitreya Buddha, alle Türen wurden uns geöffnet,…) und dann zurück.
In Leh und Umgebung waren wir mit ihm in Trakthok, Hemis, Thiksey und Shey, dann ein Ruhetag.
Am 1. Sept. haben wir Stok besucht, und Choglomsar, wo wir mit seiner Hilfe ein Quartier für das Kalachakra heuer im Juli reserviert haben, er hilft uns auch jetzt bei den Vorbereitungen.
Am 2. September ist dann Karma nach Leh zurückgekommen, er hat uns angerufen, und am Nachmittag haben wir ihn im Raku Guesthouse getroffen, und den Trek besprochen.
Es war sofort klar, dass wir uns gut verstehen werden, er hat gleich am 3. Sept. die Vorbereitungen organisiert, und am 4. Sept. sollte es losgehen.
Am 3. Sept. haben wir Lama Tsewang noch im Lingshed Labrang besucht, und uns verabschiedet.
Er hat uns, und vor allem meinen Töchtern, das Land um Leh, die Menschen in den Klöstern, und den Buddhismus in seiner Heimat auf eine ganz besondere Art nahegebracht.
Am 4. Sept. Start mit Karma und dem Jeep Richtung Hanupatta, wo Karmas Trekkingteam auf uns wartet. Wir fahren über Likir nach Alchi, Übernachtung und dann am nächsten Tag nach Hanupatta.
Über Karmas Telefon können wir mit meiner Frau reden, sie ist ganz gesund, die erwartete Bestätigung vom AKH Wien ist da.
Lieber Dieter, es hat dann eine eigene Reise begonnen, außerhalb der Zeit, mit wunderbaren Menschen, in einem atemberaubenden Land.
Wir sind über den Sengge La nach Lingshed, haben vor dem Sengge La noch einmal Lama Tsewang getroffen, der gerade aus Lingshed nach Leh zurück unterwegs war, wir haben dann in Lingshed gerade noch das Ende eines Sandmandalarituals gesehen, mit den Mönchen eine MorgenPuja gehalten, und dann waren wir bei der Party zum Ende des Sommerreatreats eingeladen.
Wir änderten anschließend die Route, unser Koch hat vorgeschlagen, einen anderen Weg zu gehen, er könnte dann seine Familie in Nierak sehen, und wir sind dort eingeladen, im Haus zu wohnen.
Karma wollte diese Route auch einmal testen, er war dort noch mit keiner Gruppe.
Wir sind zurück bis zum Kiupala Pass, und dann nach Yulchung, am nächsten Tag hinunter zum Zanskar, Überquerung, und weiter nach Nierak, wo wir zwei wundervolle Tage erlebt haben, als willkommene Gäste in diesem kleinen Ort, es war gerade das Ende der Gerstenernte, im goldenen Herbstlicht, und die Freundlichkeit und Wärme, die wir erlebt haben, wird uns immer begleiten.
Nach Nierak sind wir einen Teil der Etappe nach Pangat auf Pferden geritten, und waren dann nach einem langen Tag an einem wunderbaren Lagerplatz am Fluss.
Dann weiter durch ein von phantastischen Felsformationen geprägtes Hochtal hinauf zum Pangat La, und dann wieder hinunter zum tief eingeschnittenen Flusstal das Bangche Tokpo.
Hier mussten wir das gesamte Gepäck der Pferde an einer Engstelle abladen, und haben alles gemeinsam durch die Schlucht getragen, die Pferde wurden hoch oben, einen für sie gangbaren Weg, geführt.
Dann über den letzten Pass , Namtse La, hinunter in das Zanskartal, der Blick an der letzten Biegung über das weite Tal mit dem Fluss war atemberaubend.
Hier verabschiedeten wir uns schweren Herzens von den Horseman, sie waren so freundliche und lachende Begleiter, bei aller Anstrengung, und ihre Lieder klingen noch in uns.
Zitat meiner Tochter Anna , als wir am Fluss campierten, gemeinsam am Feuer saßen, und die Horseman am Abend ihre Lieder sangen: > Ich glaub, ich fahr nicht mehr heim !
Dann mit dem Jeep das kurze Stück nach Zanglar, und wir saßen dann am 17.Sept. im Hof der Nunnery von Zanglar bei süßem Tee und Cakes.
Nach der Übernachtung mit dem Jeep nach Karsha, und Klosterbesuch bei den Mönchen ,und auch bei den Nonnen, Campingübernachtung im Garten eines Hauses
Leichte Wehmut ist bei uns schon spürbar, wir wissen, der Abschied von Karma, dem Koch (den Namen kann ich mir immer noch nicht merken !) und Dhöndrup, ist bald da.
Weiter mit dem Jeep nach Rangdum, wir übernachten im Government Hostel, ein Betonbau, mitten im Ort, und sehnen uns nach der Gemütlichkeit der Zelte zurück.
Am nächsten Tag die Fahrt mit dem Jeep nach Kargil, und der Abschied von Karma, es hat Tränen gegeben, wir haben eine ganz außergewöhnliche Zeit miteinander gehabt.
Karma hat sich in Kargil nicht so wohl gefühlt, er ist mit seinem Team gleich am selben Tag Richtung Leh gefahren, und wir spüren auch die andere Atmosphäre hier.
Karma hat uns durch das Zanskar mit Hingabe und Offenheit geführt, wir haben so viele Menschen kennengelernt, und Freunde gewonnen, im Trekkingteam, in Lingshed, in Nierak, und am Weg.
Er ist uns ein naher Freund geworden, in der kurzen Zeit, und viele Gespräche am Abend, im Zelt, am Feuer, und am Weg waren kostbare Momente der Nähe, und wir haben viel gelacht, auch wenn es mal wirklich anstrengend war.
Danke auch dafür, Dieter, dass wir durch Dich Karma, und auch Lama Tsewang gefunden haben.
Mit beiden bleiben wir verbunden, und wir wollen sie in Ladakh bald wiedersehen.
Die über die abenteuerliche „Bergstraße“ von Kargil in das Kaschmirtal führende Fahrt mit einem sportlichen Fahrer werden wir sicher auch nie vergessen,
und dann die ganz andere Welt von Srinagar, das Hausboot, der See, Teppichhändler, Mogulgärten, Schmuckhändler, die Stimme des Muezzin, laut und rufend über den See.
Inmitten aller dieser Farben und des Komforts vermissen wir jetzt schon die weiten Berge, und die Menschen Ladakhs, so stark war der „impact“ in die Mitte unserer Erfahrung, in unser Herz.
Mit dem Flugzeug nach Delhi, und da wartet auch schon Ramesh, und wir erleben einen kurzen, heißen, schwülen Nachmittag in Delhi, den Tempel der Sikhs, Regierungsgebäude, the Gate of India, das laute Indien rund um den Conough Place, und dann ein exquisites Essen.
Flughafen, lange Gepäckkontrolle, wieder einmal, und dann zurück nach Hause, voller Eindrücke und mit einem Gefühl von Glück, das alles erlebt zu haben.